Ghosting bei Monitor und Fernseher

Unter dem Begriff Ghosting verbergen sich unterschiedliche Funktionen und Mechanismen aus den unterschiedlichsten Themenbereichen. Wir behandeln in diesem Beitrag das Ghosting bei Monitoren und Fernsehern. Damit ist die Darstellung eines sogenannten Geisterbilds gemeint, daher auch der Name Ghosting, aus dem englischen („Ghost“) für „Geist“.

Ghosting effekt

Bildquelle: Alle Rechte bei GraYoshi2x


Ghosting-Effekt: Definition

Eine schwach angezeigte und in der Regel deutlich weniger leuchtstarke Kopie von einem angezeigten Bild, dem Hauptbild, wird als sogenanntes Geisterbild bezeichnet. Der dahinterstehende Effekt, also die Anzeige dieses Geisterbilds, wird als Ghosting bezeichnet.

Meistens tritt der Effekt bei Fernsehern nur dann auf, wenn er analoge Signale empfängt. Ausgeschlossen ist hierbei die Übertragung über Satellit. Bei analoger kabelgebundener oder terrestrischer TV-Übertragung kann es vom Prinzip her jedoch zu dem Bildfehler kommenden. Der Grund ist, dass das Signal auf dem Weg vom Sender zum Empfänger von einem beliebigen Objekt reflektiert wird.

Das Signal nach der Reflexion landet beim Empfänger. Gleichzeitig empfängt dieser jedoch auch das Signal auf direktem Wege. Das reflektierte Signal hat jedoch einen längeren Weg hinter sich und kommt daher mit einer Zeitverzögerung an. Das kann dazu führen, dass dieses Bild, abgeschwächt, ebenfalls angezeigt wird. Ein bisschen tiefer können Sie sich in dieses Thema über diesen Wikipedia-Artikel einarbeiten: Link

Die neuen digitalen Übertragungstechnologien DVB-C, DVB-S und DVB-T sind vom Bildfehler jedoch dem Prinzip bedingt verschont. Es ist schlicht nicht möglich, dass durch diese Übertragungstechnik Ghosting Auftritt.

Ghosting


Testen Sie Ihren TV auf Ghosting

Wenn Sie Ihren Fernseher auf Ghosting testen möchten, können Sie das mit dem folgenden Test tun. Der Test findet ungefähr in der Mitte des Videos statt bei Minute 0:27. In der Videobeschreibung können Sie den Test auch downloaden, sollten Sie auf dem Fernseher keinen Zugang zu YouTube haben bzw. nicht über einen Smart TV verfügen.

Ein weiterer Test ist dieser hier. Sie sollten beim Abspielen des Videos sämtliche Objekte stets scharf und klar wahrnehmen können, vor allem sollten sie nicht zueinander versetzt sein. Ist das nicht der Fall, leidet ihr Monitor unter dem Bildfehler, da dieser das vorige Bild noch teilweise anzeigt.

Ghosting bei 3D Monitoren

Eine andere Form des Bildfehlers findet sich auch bei der 3-D Darstellung über einen entsprechenden Monitor oder 3D Fernseher. Wenn die Kanäle schlecht voneinander getrennt sind, kann es sein, dass ein Bild oder sogar nur ein Teilbild von einem Kanal in dem anderen angezeigt wird.


Was Sie bei Ghosting tun können

Leider gibt es nicht viele Möglichkeiten, dem Bildfehler entgegenzuwirken. Meistens sind Sie machtlos, in wenigen Fällen jedoch gibt es ein paar Lösungen, die Sie ausprobieren können: Beispielsweise können Sie die Energiespareinstellungen auf ein Minimum setzen bzw. vollständig deaktivieren. Das kann dazu führen, dass die Flüssigkeitskristalle schneller aktualisiert werden.

Auch Wärme hilft, weshalb es sein kann, das der Bildfehler nur bei (sehr) niedrigen Temperaturen auftritt. Das ist jedoch selten, zudem hat ein warmes Panel oft andere Nachteile wie zum Beispiel Banding. Außerdem ist ein Monitor selten unter 10° kalt, sodass man hier wirklich Auswirkungen spüren könnte. Bleibt nur die Retoure. Je nach Händler ist das problemlos möglich, oder eben auch nicht.

Präventiv können Sie am ehesten etwas gegen den Bildfehler machen, einfach, indem Sie den entsprechenden Fernseher oder Monitor darauf hin testen. Haben Sie sich für einen Fernseher entschieden, gehen Sie am besten in das nächste Fachgeschäft und schauen sich die Testbilder an.

Mit etwas weniger Aufwand kommen Sie unter Umständen ebenfalls zum gewünschten Ergebnis: Suchen Sie einfach per Google oder über eine andere Suchmaschine nach dem entsprechenden Modell und erkundigen sich auf diesem Wege, ob mit dem Bildfehler oder anderen Bildfehlern zu rechnen ist.

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Oliver Bechstein
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